5. Media Mundo-Kongress – rethink sustainability Ökonomische Motivation zur nachhaltigen Medienproduktion
Am 17. und 18. November hat in Düsseldorf Meerbusch der 5. Media Mundo-Kongress stattgefunden. Das Thema „Ökonomische Motivation zur nachhaltigen Medienproduktion“ stand dabei im Fokus und hat den Bedarf der aktuellen Branchensituation voll getroffen. Die verschiedenen Diskussionsrunden und Expertenvorträge haben folgende Kernergebnisse deutlich gemacht:
- Nachhaltige Medienproduktion ist kein „Nice to have“, sondern zwingender Bestandteil der grafischen Medienproduktion. Viele Maßnahmen – auch wenn diese nicht bandbreitig eingesetzt werden – sind bereits Selbstverständlichkeit.
- Der ökonomische Ansatz ist für Druck- und Mediendienstleister keine „Kann-Bestimmung“ sondern zwingende Notwendigkeit sich wirtschaftlich und konkurrenzfähig für die Zukunft aufzustellen. Denn der ökonomische Nutzen (Energie, Prozessoptimierung, Ressourcenschonung usw.) sollten für jeden Unternehmer mehr als deutlich sein. Klar ist, dass der Ansatz der Nachhaltigen Medienproduktion nicht aufgrund der Neukundenakquisition Sinn macht, sondern vorrangig aus ökonomischen Gesichtspunkten.
- Langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein, hängt von ausschlaggebenden Erfolgsfaktoren ab. Dabei handelt es sich z. B. um eine klare Strategie, die Fähigkeit im Verdrängungswettbewerb absolutes bzw. relatives Wachstum zu gestalten sowie ein Höchstmaß an Effizienz im Unternehmen zu erzielen.
- PrintBuyer/Medienproduktioner haben zu wenig Zeit sich intensiv mit den Möglichkeiten der Nachhaltigen Medienproduktion zu beschäftigen. Die Themen sind teilweise zu komplex, es fehlt an Navigation.
- Viele Kunden sind zu arrogant um sich wirklich mit dem Thema zu beschäftigen. Der Preis ist das ausschlaggebende Argument. Hier besteht dringender Handlungsbedarf im MindShift.
- Immer wieder wurde der Ruf nach einer ordnenden (Wirtschafts-)Politik laut. Dennoch zeigte sich hier ein seltsamer Widerspruch. Einerseits ist die ordnende Hand der Politik in vielen Fällen gewünscht, andererseits betrifft dies hauptsächlich die den Wettbewerb begünstigenden Faktoren. An anderer Stelle ist das politische Regulativ nicht erwünscht. Hieraus ergibt sich ein offenkundiger Widerspruch, der jeweils branchenspezifisch in eine „Patt-Situation“ führt, je nachdem, welche Seite Interessenvertreter ist.
- Es wäre wünschenswert das alles Medienunternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht zur Verfügung stellen um schnell und strukturiert zu analysieren, wie die Unternehmen aufgestellt sind. Es fehlt an transparenter Kommunikation/Information.
- Nachhaltige Kommunikation ist muss Ehrlichkeit und Authentizität voraussetzen. Wird gegen diese Prinzipien verstoßen, erscheinen Aussagen mit Bezug zu Nachhaltigkeit (also Ökologie und Soziales) unangemessen und nur wenig glaubwürdig. Entsprechendes gilt für Übertreibungen, was namentlich die eigene Umweltleistung betrifft.
- Ein Unternehmen wirklich konsequent nachhaltig aufzustellen, ist sehr schwierig. Der Wettbewerbsdruck beungünstigt den vorhandenen Transformationswillen.
- Gedruckte Kataloge und Prospekte werden nach wie vor von großer Wichtigkeit sein, wenn auch die Bestellung und der Kauf der Produkte anschließend mehr und mehr über das Internet abgewickelt wird. Dass diese Produkte dann unter größtmöglicher Schonung der Umwelt – also auf der Basis von Recyclingpapier und unter Verwendung von lösemittelarmen Druckverfahren mit hoher Energieeffizienz – hergestellt werden, wird dabei schon eher als selbstverständlich vorausgesetzt. Der neue Blaue Engel für umweltschonende Druckprodukte wird dabei als Erkennungszeichen und Gütesiegel für Drucksachen ausdrücklich begrüßt.
Als Fazit eignet sich das Zitat eines Teilnehmers: „Mit einem starken Programm ist es dem Veranstalter gelungen, die vielfältigen Synergien zwischen ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit aufzuzeigen. Nachhaltigkeit bedeutet Zukunftsfähigkeit. Damit ist nicht das grüne Mäntelchen gemeint, das sich viele Unternehmen gerne überwerfen. Es geht vielmehr um grundlegende Denkweisen und Prozesse. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Hier braucht die Branche wichtige Impulse. Hier braucht die Branche mehr Media Mundo. Deshalb freuen wir uns auf Media Mundo 6.“
Roland Makulla, Umwelt-, Qualitäts- und Projektmanagement, oeding print GmbH
Weitere Infos:
Vorträge, Videomitschnitte, Ergebnisse Experten-Diskussion:
www.mediamundo.biz/kongress/rueckblick2014/vortraege
Stimmen zum 5. Media Mundo-Kongress:
www.mediamundo.biz/kongress/rueckblick2014/stimmen
YouTube-Kanal zum 5. Media Mundo-Kongress:
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