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Druckveredelung – 19.10.2014, 09:56 Uhr

dmax begeistert bei der Premiere

Knapp 50 Experten zu Besuch im Druckhaus Mainfranken / Begeistert von der Qualität des Lackauftrags und der Leistungsfähigkeit / dmax in den vergangenen Monaten zur Marktreife gebracht / Enorme Resonanz aus dem Markt.

Die neue großformatige digitale Lackiermaschine dmax bringt Bewegung in den Veredelungsmarkt. Nachdem die Entwicklungspartner Steinemann Technology und Schmid Rhyner ihre wegweisende Innovation bereits im Juni exklusiv der Fachpresse vorgestellt hatten, waren Ende September 2014 erstmals europäische Druckdienstleister, Veredler, Druckmaschinen-, Verpackungs- und Papierhersteller sowie Markenartikler zur Premiere geladen. Hatten schon die ersten Veröffentlichungen der Fachmedien eine enorme Resonanz aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Veredelungsmarktes hervorgerufen, zeigten sich jetzt auch die knapp 50 Teilnehmer der Veranstaltung von der Leistungsfähigkeit, der Vielseitigkeit sowie der extrem hohen Qualität des Lackauftrags der dmax beeindruckt. Dabei begeisterten vor allem der filigrane Lackauftrag mit schärfsten Konturen selbst bei feinsten Linien und Schriften, die Möglichkeit unterschiedlicher Lackauftragsmengen innerhalb der Druckbögen sowie die für ein berührungsloses Auftragsverfahren einzigartigen haptischen Effekte.

Unter dem Motto ‚a joint competence’ hatten Steinemann Technology, Schmid Rhyner und das Druckhaus Mainfranken die dmax in den vergangenen Monaten im Druckhaus Mainfranken in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit unter realen Produktionsbedingungen zur Marktreife gebracht. Die auf der diVar-Technology (Digital Varnishing Technology) von Schmid Rhyner und dem soliden Maschinenbau von Steinemann Technology basierende dmax lackiert partiell pro Stunde bis 10.000 Bogen in Formaten bis 1.080 x 780 mm bei Lackauftragsmengen zwischen 4 g/m2 und 35 g/m2. Zielmärkte sind in erster Linie das Packaging und der Akzidenzdruck.

„Wir sind überzeugt: Sie werden es nicht bereuen, dass Sie Ihre wertvolle Zeit heute hier einsetzen“, versprach Christof Stürm, CEO von Steinemann Technology, den Besuchern aus dem In- und Ausland zu Beginn seiner Begrüßung. Letztlich seien die enormen Fortschritte bei der Druckkopftechnologie der entscheidende Faktor gewesen, weshalb sich sein Unternehmen bei der Entwicklung der dmax so intensiv engagiert habe. „Sowohl der Preis und die Qualität als auch die Geschwindigkeit neuester Druckkopftechnologien haben uns zu diesem Schritt motiviert. Die Zeit war einfach reif für ein solch anspruchsvolles Projekt“, so Stürm. Zudem habe man mit dem Druckhaus Mainfranken einen erstklassigen Partner für eine praxisgerechte Entwicklung mit hohen Anforderungen an eine industrielle Produktion gefunden. Im Ergebnis stehe der Name dmax für ‚digital maximum’, und das beziehe sich konkret auf maximalen Return-on-Investment, maximale Qualität und maximale Produktivität.

„Was wir Ihnen heute hier präsentieren können, war in dieser Dimension zu Beginn des Projekts nicht absehbar“, gab Dr. Dirk Schlatterbeck, im Hause Schmid Rhyner als Director Technical Department letztlich der Vater der digitalen Lackiertechnologie, seiner Begeisterung über das Erreichte Ausdruck. Ungeachtet des Trends in der Druck- und Medienbranche, kleine Auflagen im Digitaldruck zu produzieren, habe das Druckhaus Mainfranken Wege gefunden, gerade kleine Auflagen wirtschaftlich im Offsetdruck herzustellen. „Gerade bei kleinen Auflagen ist aber die konventionelle Lackierung nicht wirtschaftlich. Deshalb unterstützt die dmax die Prozesse im Druckhaus Mainfranken optimal.“

Auf der anderen Seite gebe es im Verpackungswesen einen starken Trend hin zur Veredelung. Auch hier könne die dmax mit ihrem großen Format zum Beispiel der Faltschachtelbranche interessante Antworten liefern. Das gelte auch für die Entwicklung neuer Verpackungs-Designs. So könnten bislang zeit- und kostenaufwändige Abstimmungsprozesse signifikant verkürzt werden, da sich Lackierergebnisse unmittelbar an der Maschine abstimmen lassen. Der Zeit- und Kostenaufwand ist schon allein aufgrund der Notwendigkeit gegeben, bei konventionellen Lackierverfahren entsprechende Vorlagen – Flexo-Platten, Tiefdruckzylinder oder Siebe – erstellen zu müssen. Häufig sind diese vor Ort nicht herstellbar. Anschließend müssen mehrere Versuchstage geplant und realisiert werden.

Schlatterbeck: „Deshalb lassen sich beliebige Auflagengrößen von 1 bis N drucken. Gleichzeitig bietet die dmax dank des berührungslosen Prozesses optimale Bedingungen für empfindliche Substrate.“ Auch in Sachen Geschwindigkeit reiche der Inkjet-Prozess anderen Technologien ohne weiteres das Wasser. „Sie können Drucke individualisieren und innerhalb eines Bogens zwei verschiedene Schichtdicken aufbringen. Bei anderen Verfahren ist das entweder gar nicht oder nur mit großem Aufwand möglich“, nannte Schlatterbeck weitere Vorteile der neuen Maschine. „Und dank der hohen Auflösung von 600 x 600 dpi lackieren Sie auch feinste Linien.“ Ein klares Plus gegenüber dem Siebdruck.

Ein Geheimnis der extrem hohen Lackierqualität der dmax ist der patentierte ‚Pinhole-Killer’. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein spezielles Verfahren zur Nachbehandlung des flüssigen Lackfilms (diVar Post Print Enhancement). Schlatterbeck: „Auf grafischen Substraten mit nicht geschlossenen Oberflächen sind Krater ein ständiger Begleiter dieser berührungslosen Methode. Mit dem Pinhole-Killer werden diese Oberflächendefekte mit Hilfe eines Luftstroms geglättet und damit die Krater eliminiert – ohne die Kantenschärfe zu beeinträchtigen.“

Für Schlatterbeck war Steinemann der Wunschpartner bei der Entwicklung der dmax. „Das Unternehmen ist im Lackieren seit Jahrzehnten zu Hause und verfügt über umfassendes Maschinen-Know-how. Gemeinsam haben wir eine optimale Abstimmung zwischen Lack und Maschine erreicht.“

Lackiermaschine für industrielle Anforderungen
„Wir hatten von Anfang an den Anspruch, eine Lösung für die industrielle Produktion zu entwickeln“, formulierte Markus Müller, Vice President Marketing & Sales bei Steinemann Technology, das Ziel der drei Partner. So stehe dmax auch für maximales Bogenformat und maximale Verfügbarkeit.

Die digitale Lackiermaschine ist klassisch modular aufgebaut und lässt sich um verschiedene Optionen wie unter anderem ein redundantes Inkjet-System oder neben dem UV-Trockner der Standardkonfiguration einen zusätzlichen IR-Trockner ergänzen. „Der Druckmarken-Sensor mit der Passerkorrektur seitwärts und in Laufrichtung sowie Ausgleich von Bogenschräglage trägt entscheidend zur hohen Lackierqualität bei“, hob Müller eine Komponente am Eingang der Maschine hervor. Eine Ausrichtung an der Bogenvorderkante dagegen hätte die hohen Anforderungen an die Genauigkeit bei Spotlackierungen nicht erfüllt. „Über die definierten Druckmarken erkennt die dmax die effektiven Positionen der Druckbilder und kann diese berücksichtigen, indem sie vor Einlauf der Druckbogen unter die Inkjet-Köpfe und damit beim Lackieren die erforderlichen Winkelkorrekturen berechnet.“ Auch das sei eine Möglichkeit, die in dieser Form nur eine Digitaldrucktechnologie in Kombination mit höchster Rechenleistung in der Maschinensteuerung bieten kann.

Der Kalander am Eingang der Maschine ist ebenfalls ein Schlüsselfaktor der hohen Lackierqualität der dmax. So glättet der praxisbewährte Steinemann-Kalander eventuelle Rauheiten der Bogen und entfernt gleichzeitig automatisch das Druckpulver. Das Ergebnis sind für den Lackauftrag perfekt vorbereitete Oberflächen der Substrate.

„Unter anderem die optionale Muster-Schleuse und den integrierten Inspektionstisch mit Daten-RIP für Korrekturen während der laufenden Produktion verdankt die dmax Anregungen aus dem Druckhaus Mainfranken“, stellte Müller fest. An der Schleuse können die Maschinenführer bei jeder Produktionsgeschwindigkeit komfortabel per Knopfdruck Kontrollbogen ausschleusen, diese direkt vor Ort unter geeigneter Beleuchtung begutachten und die Maschineneinstellungen bei Bedarf über den Bildschirm der Steuerung anpassen. Allein diese Features zeigten, dass die dmax in enger Zusammenarbeit mit der Praxis des industriellen Drucks entstanden sei.

Als Hersteller der Druckköpfe habe sich auch Ricoh sehr engagiert in das Entwicklungsprojekt eingebracht. „Diese umfassende Unterstützung wissen wir sehr zu schätzen“, würdigte Müller die Unterstützung dieses Herstellers.

Raus aus den ausgetretenen Pfaden
„Wir sind überzeugt, dass der Druck eine neue Dimension braucht, wenn er im heutigen Medienmix mithalten will“, brachte Ulrich Stetter, Geschäftsführer des Druckhauses Mainfranken, das Interesse seines Unternehmens am dmax-Projekt auf den Punkt. Die digitale Lackiertechnologie sei das ideale Verfahren, kleine Auflagen von Druckerzeugnissen kostengünstig in hoher Qualität zu veredeln, wie sie das Druckhaus Mainfranken als industrieller Druckdienstleister für den europäischen Onlinedruckmarkt produziert. Andererseits biete die dmax die erforderliche Leistung, um auch höhere Auflagen schnell und wirtschaftlich zu veredeln. So nutzten mittlerweile auch einige externe Druckdienstleister die ausgefeilten Produktionsprozesse des 2006 gegründeten Druckhauses Mainfranken. Alles in allem werden hier inzwischen pro Tag bis zu 15.000 Aufträge abgewickelt.

Bereits wenige Wochen nach der Installation des Prototyps habe man mit der Maschine stabil bei Geschwindigkeiten bis mehr als 8.000 Bogen pro Stunde produzieren können. „Mit ihrer hohen Produktionsgeschwindigkeit und ihrem großen Format ermöglicht uns die dmax in der Lackierung von Druckerzeugnissen geradezu einen Quantensprung in Sachen Produktivität“, so Stetter. Hinzu komme die hohe Qualität der haptischen Effekte. „Wir können jetzt das Tor zu einem Markt aufmachen, der seit Jahren darauf wartet und bislang nicht bedient werden konnte.“ Aus seiner Sicht stelle die dmax nicht weniger als einen Meilenstein in der Druckveredelung dar.

So sieht das in der Praxis aus
Bei der anschließenden Hands-on-Session in einer Produktionshalle des Druckhauses Mainfranken wurden vor den Augen der Besucher sowohl eine Sammelform mit verschiedenen Jobs als auch ein vollflächig schwarzer Bogen bei unterschiedlichen Maschinengeschwindigkeiten und Lackauftragsmengen veredelt. Wassertropfen auf knackig frischen Äpfeln, glitzernde Schuppen auf der Haut einer schillernd grünen Schlange oder die fein verästelten Adern eines Blattes – die ins Auge springenden Lackeffekte auf den Bildern der Sammelform verfehlten bei den Teilnehmern des Kunden-Events ihre Wirkung nicht.

Gleiches galt für die lackierten Rasterflächen, die ineinander überlaufenden lackierten Positiv- und Negativschriften unterschiedlicher Punktgrößen, die bis zu zwei Punkt feinen lackierten Linien sowie etliche andere, überwiegend ausgesprochen filigrane Druckelemente unterschiedlicher Größe auf schwarzen Vollflächen sowohl auf der Sammelform als auch dem durchgängig schwarzen Bogen. Viele Besucher standen in Gruppen zusammen und diskutierten über die mit der dmax erzielbaren Ergebnisse – wartend, dass ihnen die Maschinenführer die Ergebnisse des nächsten Druckjobs in die Hände drückten.

Schließlich wurde die dmax noch ‚geöffnet’, um freien Blick auf zentrale Bauteile zu geben. Beispielsweise wurden die Rollladen der Einheit hochgezogen, hinter der sich die Inkjetdruck-Einheit verbirgt. Dabei präsentierten das Technikerteam von Steinemann Technology um dmax-Projektleiter Patrik Moser und die Maschinenführer des Druckhauses Mainfranken unter anderem die Reinigung der Druckköpfe. Sie werden automatisch in eine Auffangwanne geführt und hier gespült. Nach wenigen Minuten ist die Maschine wieder betriebsbereit. Komfortabel auch der Austausch der Druckköpfe. Sie sind im Falle des Falles schnell per Plug & Play ausgewechselt. „Das alles unterstreicht unseren Anspruch, eine Maschine für industrielle Anforderungen zu entwickeln“, fasste Müller die vielen Feinheiten der im Steinemann-Werk in St. Gallen in der Schweiz produzierten dmax zusammen, die in der Tagesproduktion reibungslose und zuverlässige Abläufe ermöglichen.

„Für die weitere Entwicklung der diVar-Technologie und der dmax gibt es ein enorm breites Feld. Daran lässt die bisherige Resonanz aus dem Markt keine Zweifel“, blickte Schmid Rhyner-CEO Jakob Rohner in die Zukunft. Gemeinsam mit den Kunden werde nun die weitere Entwicklung festgelegt.

„Nach der vorauseilenden Berichterstattung in den Fachmedien sind wir mit einer ziemlichen Erwartungshaltung hierher gekommen“, so einer der Teilnehmer. „Es war für uns sehr wichtig mit eigenen Augen zu sehen, was mit dem Inkjet-Prozess beim Lackieren von Druckbogen heute realisierbar ist.“ Die ausgezeichnete Qualität in Kombination mit der hohen Produktivität, der Wirtschaftlichkeit und der Flexibilität des Digitaldrucks eröffne enorme Möglichkeiten auch für die Herstellung veredelter Druckerzeugnisse, die bislang allein aus Kostengründen nicht darstellbar waren.

Weitere Informationen: http://www.steinemann.com

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