FMP Papierlexikon
Emulgieren der Druckfarbe
Aufgrund des Flachdruckprinzips in Verbindung mit der Verwendung eines Feuchtmittels im Offsetdruck kommt es in der Regel zur Bildung einer stabilen Emulsion von Druckfarbe und dem wässrigen Feuchtmittel, denn die Druckfarbe nimmt in einer gleichmäßigen Verteilung Feuchtmittel auf. Unter bestimmten ungünstigen Voraussetzungen kann der Feuchtmittelanteil in der Druckfarbe aber so hoch sein, dass die Stabilität der Emulsion verloren geht. Die Druckfarbe verwässert und es wird dann von einem Emulgieren gesprochen.
Dieser Zustand kann zu verschiedenen Druckschwierigkeiten führen.
- Aufbauen der Druckfarbe auf dem Gummituch
- Verringerte Scheuerfestigkeit der Druckfarbe in Verbindung mit einem Glanzverlust
- Tonen
- Blanklaufen der Walzen
- starke Verzögerung oder sogar Verhinderung der Farbtrocknung
- Abmehlen der Druckfarbe
- Knappe Wasserführung
- Bei Druckformen, die nur eine geringe Farbabnahme haben, nach Möglichkeit mehrere Farbabnahmestreifen zur Erhöhung des Farbverbrauchs mitdrucken. Diese Maßnahme ist dann zwingend notwendig, wenn nicht saugfähige Bedruckstoffe unter Verwendung von rein oxidativ trocknenden Druckfarben bedruckt werden sollen. Dabei ist ein Emulgieren und schlechtes Trocknen besonders gefährlich und folgenreich.
- Keine „suppigen“ Farben verwenden, sondern die Druckfarben kompakt und körperreich ohne Zusatzmittel verarbeiten wie sie in der Regel vom Druckfarbenhersteller geliefert werden.
- pH-Wert des Feuchtmittels nicht unter pH 5,5 einstellen.
- Im wasserlosen Offsetdruck kann kein Emulgieren auftreten, da kein Feuchtmittel notwendig ist.
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