FMP Papierlexikon
Medienproduktioner werden in ihrer Kommunikation mit zahlreichen Fachbegriffen konfrontiert und benötigen diese auch, um eine optimale und klare Kommunikation mit allen Leistungspartnern zu ermöglichen. Aus diesem Grund hat der FMP das "Medienproduktioner-Lexikon" zusammengestellt.
Impressum
Kontaktvergilbung
Eine Kontaktvergilbung ist eine Reaktion zwischen einer frischen Druckfarbenschicht im Stapelkontakt mit den meist noch unbedruckten Bogenrückseiten. Betroffen davon sind vor allen Dingen gestrichene weiße Papiere.
Dabei treten während des oxidativen Trocknungsprozesses flüchtige und aggressive Spaltprodukte aus, die zu einer partiellen Vergilbung führen. An den Kontaktstellen werden die optischen Aufheller zerstört und das Papier verliert partiell seine Weiße – es sieht gelblich aus. Es ist praktisch eine Vorwegnahme der bei allen Papieren früher oder später einsetzenden Alterungsvergilbung. Setzt man einen Bogen mit einer Kontaktvergilbung dem Sonnenlicht aus, so wird die Vergilbung nach kurzer Zeit nicht mehr sichtbar sein, da durch die Einwirkung der UV-Strahlen auch die nicht vergilbten Partien des Bogens ihren Weißgrad verloren haben.
Da die vergilbten Stellen deckungsgleich mit dem Druckbild der anderen Bogenseite sind, wird manchmal fälschlicherweise auch von einem Durchschlagen gesprochen und auch von einem Geistereffekt. Siehe „Kontaktreaktionen“.
Tipps zur Behebung:
- Auch weiße Naturpapiere haben mehr oder weniger optische Aufheller die Kontaktvergilbungen verursachen.
- Druckfarben mit Antioxidantien, die einen Frischhalteeffekt bewirken, begünstigen Kontaktvergilbungen.
- Geruchsarme Druckfarben verwenden.
- Je höher die Druckfarbenschicht, desto stärker sind die Ausgasungen während des Trocknungsprozesses und desto eher können Konatktvergilbungen auftreten. In der Vorstufe UCR deshalb praktizieren.
- Für eine bestimmte Papier-Druckfarben-Kombination in einer Druckfarbenfabrik einen Kontakvergilbungstest machen lassen.
Papierlexikon "Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch"