FMP-Expertenthema Nachhaltige Medienproduktion
Weiterführende Informationen zur "nachhaltigen Medienproduktion" finden Sie bei der
FMP-Brancheninitiative Media Mundo www.MediaMundo.biz
Chance für die grafische Industrie
Die Notwendigkeit des Engagements rund um den Klimaschutz ist unbestritten. Bereits jetzt können die Folgen des Klimawandels kaum noch ungeschehen gemacht werden. Um die schlimmsten Auswirkungen abzuwenden, besteht dringender Handlungsbedarf – vor allem bei der Minderung von Treibhausgasemissionen.» Loggen Sie sich ein und lesen Sie weiter
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Inhalte:
» Umweltschonende Technologie
» "Fokus Umwelt bei Print und Papier"
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» Links zum Thema "Umwelt und Papier"
Das Expertenteam beschäftigt sich unter anderem mit den Punkten:
• Was kann der einzelne an seinem Platz als Medienproduktioner, Marketingentscheider, als Drucker, als Unternehmer tun, um in seinem Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereich Pro-Umwelt zu handeln?
• Lohnt sich eine Investition in die Zerifizierung des eigenen Unternehmens?
• Wie kann in einer Druckerei die CO2-Emission spürbar reduziert werden?
• Worauf muss bei der Papier-Auswahl geachtet werden?
• Wie kann ich die FSC- und PEFC-Zertifikate nutzen?
• Was wirkt nachhaltig? Was kann geleistet werden?
Nachhaltige Medienproduktion auf einen Blick
Nachhaltige Medienproduktion bedeutet für den FMP, dass sich Betriebe der grafischen Industrie darum bemühen,- negative Umweltfolgen gänzlich zu vermeiden,
- negative Umweltauswirkungen nach Kräften zu reduzieren und
- anschließend noch verbleibende negative Umweltfolgen auszugleichen.
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Senkung der CO2-Emission
Nachhaltiger Klimaschutz lässt sich nicht ohne einen effizienten Energieeinsatz und konsequente Energiesparmaßnahmen erreichen. Dabei ist es gerade in der von starkem Wettbewerb geprägten Druckindustrie wichtig, dass die entsprechenden Investitionen auch ökonomisch sinnvoll sind. Allerdings bedarf es in der Regel auch keines großen Aufwands. Bereits mit einfachen Mitteln lassen sich erhebliche Energiesparpotenziale ausschöpfen:• Recycling des Altpapiers
• Nutzung der Abwärme der Druckanlagen
• Transportmanagement, Vermeidung unnötiger Transportfahrten
• Nutzung neuerer Produktionsanlagen
• Stromanbieter mit klimafreundlichem bzw. regenerativem Strom-Mix
Zertifikate-Handel (Emissionsberechnung, Emissionstertifikate)
CO2-Emissionen sollten bereits im Ansatz vermieden, beziehungsweise reduziert werden. In Druckereien ist dies jedoch mit hohem Aufwand verbunden. Emissionsfreie Druckprodukte können überhaupt nicht angeboten werden. Das Konzept der Klimaneutralität beruht deshalb auf dem Ausgleich dieser unvermeidbaren CO2-Emissionen durch Einsparungen an anderer Stelle, denn für den Klimaschutz ist es irrelevant, wo die Emissionen entstehen beziehungsweise wo sie vermieden werden. Emissionen lassen sich demnach durch zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen an einem anderen Ort neutralisieren. Auf diese Weise können Drucksachen klimaneutral hergestellt und entsprechend gekennzeichnet und vermarktet werden.Emissionsberechnung
Als Grundlage für den Ausgleich dient eine detaillierte Emissionsbilanz der jeweiligen Drucksache. Dabei werden herstellungsseitige CO2-Emissionen (Energie, Logistik, Farben, Aluplatten, Reinigungsmittel, Arbeitszeit etc.) ebenso berücksichtigt wie die individuellen Parameter des jeweiligen Druckerzeugnisses; so unter anderem Auflage, Umfang, Farbigkeit, Papierart und -hersteller, Transport.Das Prinzip der Datenunabhängigkeit gewährleistet, dass nur solche Datenquellen verwendet werden, die aus unabhängigen, wissenschaftlichen Forschungsprojekten stammen. Darüber hinaus müssen alle Faktoren berücksichtigt werden, die für die Berechnung und damit den Ausgleich der Emissionsmengen von Bedeutung sind. Sofern eine exakte Berechnung nicht möglich ist oder aufgrund des hohen Aufwandes nicht zu angemessenen Kosten durchführbar ist, werden Mittel- bzw. Erfahrungswerte verwendet. Allerdings muss in diesem Fall auf die vereinfachte Berechnung hingewiesen werden.
Auf Basis der Emissionsbilanz werden die CO2-Emissionen durch Investition wie zum Beispiel der Ankauf und die Stilllegung von Emissionszertifikaten in anerkannte, hochwertige und zusätzliche Klimaschutzprojekte ausgeglichen.
Unternehmenszertifizierungen
Mit der Norm „Umweltmanagment ISO 14000“ wird die Einführung und Gestaltung eines Umweltmanagementsystems im Unternehmen geregelt. Die wichtigsten Schritte hierzu werden in der ISO 14001 beschrieben. In diesem Prozess wird ein firmenindividuelles Umweltprogramm entwickelt, zu dessen Umsetzung sich das Unternehmen verpflichtet.Bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems werden nicht nur Material- bzw. Ressourcenverschwendungen aufgedeckt, sondern auch Potenziale zur Prozessoptimierung. Dafür wird zunächst eine umfassende Analyse aller Prozesse unter besonderer Berücksichtigung von Umweltaspekten sowie -risiken vorgenommen. Anschließend wird ein Umweltprogramm festgeschrieben, das selbstverständlich alle relevanten Gesetze, Richtlinien und Verordnungen beinhaltet. Die Umweltleistung des Unternehmens wird durch gezielte Planung und Steuerung kontinuierlich verbessert. Umweltbetriebsprüfungen kontrollieren in regelmäßigen Abständen die Erfüllung des Umweltprogramms.
Ein positiver Nebeneffekt der Unternehmenszertifizierung ist die Tatsache, dass die Umweltpolitik schriftlich fixiert werden muss. Umweltschutz wird so ganz selbstverständlich zum Teil der Unternehmensphilosophie.
Das „Eco Management and Audit Scheme (EMAS, auch „Öko-Audit“ genannt) beruht auf der EG-Verordnung 761/2001/EG über die freiwillige Beteiligung an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. EMAS geht weit über die ISO 14000 hinaus, da hier die Verpflichtung einer standortbezogenen Umwelterklärung besteht. Darin informiert das Unternehmen über die Ziel- und Umsetzung seiner Umweltpolitik, die Umweltbilanz sowie das Umweltmanagementsystem. Die Umwelterklärung muss durch einen unabhängigen Gutachter zertifiziert werden, bevor das Unternehmen von der zuständigen nationalen Organisation registriert werden kann.
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Kennzeichnung der Drucksachen
Klimaneutrale Drucksachen können entsprechend gekennzeichnet werden. Hierfür gibt es zurzeit verschiedene Möglichkeiten. Diese reichen von der einfachen Formulierung „Klimaneutral gedruckt“ über eine Urkunde bis hin zum Abdruck einer Emissionsbilanz mit Beschreibung des Klimaschutzprojektes, mit dem der Ausgleich erfolgt.Über den Erfolg der Kennzeichnung gibt eine Umfrage der schweizerischen Werbewoche Auskunft. Danach halten 34,78 Prozent aller Befragten das Angebot des klimaneutralen Druckens „grundsätzlich für wichtig und sinnvoll“. 56,52 Prozent befürworten klimaneutrale Druckangebote in dem Fall, dass „auch energieeffizient gedruckt wird“. Lediglich 8,7 Prozent der Befragten lehnten solche Angebote ab.
ClimatePartner
Grundlage für die Emissionsbilanz ist der ClimatePartner-Druckprozess, auf dessen Basis die relevanten Daten der Druckerei und des Druckerzeugnisses erfasst werden. Die Berechnung der CO2-Emission einer Drucksache erfolgt durch die Druckerei mit einem speziell programmierten Klimarechner innerhalb von weniger als zwei Minuten. Da die Rechenparameter den Gegebenheiten der jeweiligen Druckerei angepasst werden, ist die Genauigkeit der Berechnung sehr hoch.Für den Emissionsausgleich stehen verschiedene Klimaschutzprojekte mit unterschiedlichen Zertifizierungsstandards zur Verfügung. Pro Druckerzeugnis kann eine Urkunde und eine Kennzeichnungsnummer bereitgestellt werden, die jede klimaneutral hergestellte Drucksache eindeutig kennzeichnet. Über diese Nummer kann anschließend genau nachvollzogen werden, wie viele CO2-Emissionen für diese Produktion angefallen sind und durch welches Klimaschutzprojekt sie ausgeglichen wurden. Dazu muss nur die entsprechende Nummer unter „Zertifikate suchen“ auf der ClimatePartner-Homepage (www.climatepartner.com) eingegeben werden.
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"Fokus Umwelt bei Print und Papier"
Immer mehr deutsche Unternehmen legen Wert auf umweltgerechte Prozesse und Verfahren und investieren in Nachhaltigkeit. Ziel ist es, die Balance zwischen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Belangen zu gewährleisten. In Deutschland kaum vorstellbar, weltweit jedoch werden pro Minute durch illegalen Holzeinschlag oder Brandrodung 28 Hektar Wald zerstört, eine Fläche, so groß wie 38 Fußballfelder. Internationale Initiativen setzen sich daher für den weltweiten Schutz der Wälder und eine nachhaltige Bewirtschaftung ein. Auch die Print- und Medienindustrie hat die Ressource Holz – als Rohstoff für Karton und Papier – als wertvoll und schützenswert erkannt.» Loggen Sie sich ein und lesen Sie weiter
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FSC- und PEFC-Zertifizierungen
Die Papierindustrie erwächst durch die Nutzung der Ressource Holz eine besondere Klimaverantwortung. Die Druckindustrie wiederum ist auf Papier für die Herstellung von Printprodukten angewiesen. Ein Interesse an der Verwendung zertifizierter Papiere liegt daher auf der Hand.Unternehmen der Holz verarbeitenden Industrie können sich bei zwei Initiativen zertifizieren lassen: Forest Stewardship Council (FSC) und Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC). Grundlage beider Initiativen ist die Zertifizierung des Forstmanagements. Das garantiert die Qualität der Bewirtschaftung und beinhaltet als Kernpunkte die Mischwald-Wiederaufforstung, das Schonen des Waldbodens und wertvoller Waldbestände sowie der Schutz der in Wäldern lebenden Völker. Es reicht aber nicht, wenn nur das Papier zertifiziert ist, deshalb wird neben diesen Schutzmaßnahmen die gesamte Chain of Custody (CoC) lückenlos zertifiziert. Das reicht von der Herkunft des Rohmaterials bis hin zum Endverbraucher. Somit können beide Umweltsiegel nicht nur Papierfabriken, sondern auch an die Bedruckstoffsortimente und die anwendenden Druckereien vergeben werden.
Darüber hinaus haben neun Papierhersteller bzw. -händler eine eigene Initiative gegründet. Holmen, Klippan, M-real, Myllykoski, Norske Skog, Sappi Fine Paper Europe, Stora Enso, Trebruk und UPM-Kymmene statten nun jedes Papier mit einem Paper Profile aus, welches über die Lieferkette, das Umweltmanagement und alle zum Einsatz gekommenen chemischen Stoffe informiert.
FSC und PEFC im Vergleich
Regelmäßig werden wir gefragt, welche Verantwortung der Medienproduktioner oder gar die grafische Industrie in Bezug auf die nachhaltige Papierauswahl hat. In diesem Zusammenhang arbeitet der FMP mit dem WWF zusammen und verweist somit auf die Studien und Dokumentationen, die beim WWF publiziert wurden.
- Zertifiziertem Papier gehört die Zukunft (Vergleich FSC/PEFC)
- Der WWF-Leitfaden für den Papiereinkauf
Das Geheimnis Ihres Erfolgs
Die Positionierung in Richtung „nachhaltige Medienproduktion“ beruht auf einem dynamischen Prozess – das betrifft auch die Kommunikation mit den Kunden. Aufgabe ist es, klimafreundliche Produkte zeitgemäß zu vermarkten – Kunden zu informieren, zu begeistern und neue Leistungsangebote zu inszenieren.» Loggen Sie sich ein und lesen Sie weiter
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Links zum Thema "Umwelt und Papier"
Initiative Pro RecyclingpapierFSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.
PEFC Deutschland e.V.
ClimatePartner Deutschland GmbH
TÜV NORD CERT GMBH
UmweltDialog